Eichenspinner

Lasiocampa quercus



Eichenspinner Männchen


Der Eichenspinner ist ein Nachtfalter und gehört in die Familie der Glucken. Weibchen und Männchen lassen sich bei dieser Art gut unterscheiden: die Flügel der Weibchen sind in einem helleren Braunton gefärbt und die Zeichnung hebt sich weniger hervor. Männchen haben ausserdem deutlich gefächerte Fühler, Weibchen mehr fadenförmige:


hellbraunes Weibchen


Die Weibchen werfen ihre Eier im Spätsommer einfach im Flug ab: die Raupen sind entsprechend wenig heikel, was ihre Futterpflanze angeht.

Nach dem schlüpfen im Spätsommer bis ca. 2cm sehen die kleinen Eichenspinner-Raupen so aus:


Raupen ca. 2cm gross


Die Raupen sind wie erwähnt ziemlich polyphag, d.h. sie fressen an vielen Sträuchern. Die Falter fliegen in lichten Wäldern bis zur Baumgrenze in den Alpen, entsprechend gehören Sträucher wie Brombeere, Blaubeere, Schwarzdorn, Besenginster und Weide zum Futterspektrum der Raupen (entgegen dem Namen jedoch selten Eiche). Bei mir haben die Raupen Brombeerblätter angenommen.

Bei dieser Art überwintern die kleinen, 2cm grossen Raupen. Nach der Winterstarre taut sie der erste, warme Frühlingsregen wieder auf und sie beginnen die Nahrungsaufnahme von neuem. In allen Stadien verfügen die Raupen über eine wirkungsvolle Feindesabwehr: sie sind dicht mit Brennhaaren bedeckt. Bei Hautkontakt kommt es zu juckenden und brennenden Irrirationen - Berührungen sollte man also nach Möglichkeit vermeiden!
Eine Häutung später ändert sich das Aussehen der Raupe leicht:



hier sieht man die relativ langen Brennhaare der Raupe


Die Raupen werden ziemlich gross: bis 8cm. Ausgewachsen ändert sich das Aussehen nochmals ein bisschen, die Brennhaare jedoch bleiben:


stattliches Ding! :)


Die Raupen sind in allen Stadien sehr schön gefärbt und wirken mit ihrem dichten Pelz wie gewoben. Sie haben bei mir deshalb den Übernamen "Teppichraupen" bekommen.

Die Verpuppung erfolgt schliesslich ca. Ende Mai in einem hellbraunen, länglichen Kokon. Da die Raupe zum weben des Kokons neben Raupenseide auch ihre Brennhaare verwendet, sollte man diese auf keinen Fall anfassen. Ich habe es aus Versehen einmal getan und verbrachte danach eine unangenehme halbe Stunde damit, mir mit der Pinzette winzige, brennende Härchenteile aus der Fingerkuppe zu puhlen...

Die Falter schlüpfen nach einigen Wochen Puppenruhe im Sommer und der Zyklus beginnt von vorne.


hier sieht man die deutlich gefächerten Fühler dieses Männchens


Na denn guten Flug und viel Erfolg bei der Brautschau! :)



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